Vorentscheidung im Abstiegskrimi


Der vergangene Samstag wird vielen Gitterseern wohl noch lange in Erinnerung bleiben. Ein "Finale" stand an. Ein Krimi, Ende ungewiss. Die Ausgangssituation war deutlich - bei einer Niederlage zieht der Gast und Tabellenletzte vom BV Zwenkau mit uns gleich! Während ein Unentschieden ausreicht, um den Vorsprung zu halten, würde ein Sieg schon fast einem Befreiungsschlag gleichen.

Die Vorzeichen waren gut an diesem 15.02.2014. Die aus Zwenkau angereisten Gäste traten personell geschwächt zu diesem Duell an. Eine Situation, die wir diese Saison nur allzugut kannten. Zu unserem Glück, meldeten sich erst tags zuvor alle Spieler bis auf Lutz Jenke zum Einsatz bereit und verschafften uns somit viele taktische Optionen. Mit Oliver Zoschke, Emanuel Delgado Valdes, Martin Höppner, Willi Jugel, Johannes Scheinpflug und Tom Wendt bei den Herren, sowie Maria Kühne und Franziska Todt bei den Damen standen uns so viele Kräfte zur Verfügung, wie wohl nie zuvor in unserer Regionalligahistorie.
Der an das Fehlen der beiden Zwenkauer Stammkräfte angepasste Matchplan stand und sollte sich im Laufe des Tages als optimal erweisen.
Die Partie wurde wie gewohnt mit dem Damendoppel und dem 1. Herrendoppel eröffnet.
Unsere Paarung Franziska Todt und Maria Kühne brauchte nicht lange, um sich an das Spiel der Gegnerinnen Richter/Sawatzky zu gewöhnen und bauten den gesamten ersten Satz lang ihre Führung stetig aus, sodass an dessen Ende ein 21:14 Erfolg verbucht werden konnte. In Satz 2 ließen unsere Mädels nicht nach und konnten auch diesen souverän mit 21:13 gewinnen. 1:0 für Gittersee!
Parallel dazu kämpften sich Oliver Zoschke und WIlli Jugel im 1. Herrendoppel gegen die starke Paarung Teschner/Hübner in die Partie. Die Überlegenheit der Gäste war leider nicht zu übersehen und spiegelte sich auch im Ergebnis wieder. Mit 14:21 und 13:21 unterlagen unsere Jungs so deutlich, wie unsere Mädels gewonnen hatten. 1:1 - Ausgleich für die Zwenkauer!
Die beiden nächsten Begegnungen sollten eine vorentscheidende Bedeutung haben. Geht der "Matchplan" auf und kann das 2. Herrendoppel den 2. Punkt bringen? Schafft es das 1. Herreneinzel den umkämpften Punkt zu sichern?
Die Antwort darauf gaben Emmanuel Delgado Valdes und Martin Höppner im Doppel gegen Richter/Honeit und Tom Wendt im Einzel gegen Carsten Teschner.
Während das Doppel sich Punkt um Punkt einen Vorsprung in Satz 1 erarbeiten konnte, rannte Tom in seinem Einzel permanent einem Rückstand hinterher. Erst gegen Ende des Satzes konnte er das Ruder herumreißen und diesen mit 21:18 für sich entscheiden. Das Doppel hatte zu diesem Zeitpunkt längst mit 21:11 gewonnen und stellte die Weichen auch im 2. Satz bereits auf Sieg. Mit 21:12 sollte auch dieser an unsre Jungs gehen und Gittersee damit erneut in Führung bringen - 2:1!
Tom spielte in Satz 2 deutlich sicherer und ließ kaum noch Zweifel aufkommen, an wen der Einzelpunkt gehen sollte. Dies kann natürlich auch daran gelegen haben, dass sein Gegner mit den Lichtverhältnissen zu kämpfen hatte, aber wer schon einmal in Zwenkau gespielt hat, weiß, warum man so etwas unter "Heimvorteil" zu verbuchen hat. Sei es wie es ist - der Punkt wurde mit 21:12 klar gemacht und die SGG baute den Vorsprung auf 3:1 aus!
Die Weichen waren auf Sieg gestellt und Martin Höppner im 3. Herreneinzel, sowie Maria Kühne im Dameneinzel hatten es bereits selbst in der Hand.
Martin hatte es mit Florian Honeit zu tun, der sich aufopfernd in das Spiel kämpfte und "Höppi" ein ums andere Mal den Punkt abknöpfen konnte. Dennoch reichte es nicht um unsren Herren bezwingen zu können - mit 21:14 ging der erste Satz doch recht deutlich an Martin. Maria zeigte sich erneut in guter Verfassung und ließ in einem knappen ersten Satz am Ende nichts anbrennen und entschied diesen mit 21:16 für sich. Auch in Satz 2 verlief das Spiel ähnlich und so brachte Maria den Satz und somit das Spiel mit 21:14 über die Bühne. 4:1 - das Unentschieden war gesichert!
Martin hatte ebenfalls keine Mühe in Satz 2 und konnte seinen Gegner noch mehr unter Druck setzen und somit zu vielen Fehlern zwingen. Mit 21:5 sicherte er sich das Spiel und uns den Sieg! Das 5:1 bedeutete den sicheren Erfolg und damit einen großen Sprung weg von den Abstiegsrängen.
Die verbliebenen Spiele von Emanuel Delgado Valdes im 2. Herreneinzel gegen Rene Hübner und das Mixed von Tom Wendt und Franziska Todt gegen Richter/Richter verloren damit zwar etwas an Bedeutung, waren aber dennoch sehr ansehnlich.
Zunächst verlor Emma einen hart umkämpften ersten Satz mit 21:16, holte sich aber mit großem Einsatz den 2. Satz mit 21:19. Im Entscheidungssatz schlichen sich dann leider zu viele eigene Fehler ein, sodass dieser mit 21:13 an sein Gegenüber ging. 5:2!
Da auch die kleinen Punkte im Abstiegskampf entscheidend sein können, war die Marschrichtung für das Mixed klar - es sollte gewonnen werden! Nach anfänglichen Schwierigkeiten mit dem schnellen Spiel der Gegner, konnten Franzi und Tom zu ihrem Spiel finden und den Satz deutlich mit 21:12 für sich entscheiden. Auch in Satz 2 lief es eine kurze Zeit lang nicht nach Plan, was sich am Ende aber glücklicherweise nicht mehr bemerkbar machen sollte, da auch dieser Satz mit 21:14 an unser Mixed ging. Das 6:2 Endergebnis stand somit fest und die Freude bei unseren Spielern und Zuschauern war nahezu grenzenlos.
So groß die Feierlaune nun auch war, galt es noch tags darauf mit einem möglichen Unentschieden den Klassenerhalt endgültig zu sichern.

Saaaaachsenliiiga - nie mehr!!!


Recht entspannt und locker ob des wichtigen Erfolges gegen Zwenkau erwarteten wir die Gäste von der DHfK Leipzig. Bis auf Willi Jugel waren alle vom Vortag an Bord und waren gespannt auf das Personal vom Ligazweiten, die tags zuvor mit einer stark ersatzgeschwächten Truppe in Zittau verloren hatten.
Die Power Point Präsentation der Spieler der 1. Mannschaft von Leipzig hätte man sich dabei beinahe schenken können. In die Riege der Top-Ausfälle reihten sich neben Stefan Wagner, Stefan Sadlau und  Benjamin Reissig auch noch Ronny Dubb und Lisa Baumgärtner ein, die aufgrund ihres Wechselwillens (, was offenbar eine Verletzung der Disziplin bei der DHfK darstellt) aus dem Regionalligagespann geworfen wurden. Wer hat, der kann, von daher war es auch für uns keine Überraschung, dass die Leipziger dennoch mit einer sehr konkurrenzfähigen Truppe bei uns aufschlugen.
Personell ja nur unwesentlich verändert, entschieden wir uns für quasi die gleiche Aufstellung wie beim Vortagessieg.
Es starteten unsere Damen im Doppel gegen Bayger/Grohmann und Oli, diesmal zusammen mit Johannes Scheinpflug, gegen Strick/Mettin im 1. Herrendoppel.
 Unsre Jungs taten sich zu Beginn sehr schwer und fanden nicht wirklich zu ihrem Spiel. In Folge dessen ging der erste Satz mit 21:9 verdient an die Gegner. Je länger das Match jedoch andauerte, umso besser fanden die beiden sich zurecht und standen kurz vor einer Überraschung. Mit 19:21 verloren sie auch den 2. Satz nur denkbar knapp.
Bei den Damen entwickelte sich ein spannendes Spiel, nachdem jede Seite jeweils einen Satz für sich entscheiden konnte. Letztendlich behielten Bayger/Grohmann etwas glücklich am Ende die Oberhand. Mit 14:21, 21:10 und 18:21 gaben wir also auch das Damendoppel ab. Zwischenstand nach 2 Spielen war also bereits 0:2!
Die großen Erwartungen an das 2. Herrendoppel mussten also bestätigt werden um im Rennen um das wichtige Unentschieden zu bleiben. Emanuel und Martin taten sich jedoch leider sehr schwer ins Spiel zu kommen und verloren den ersten Satz chancenlos gegen Brandt/Geißler mit 9:21.
Parallel dazu startete das 1. Herreneinzel. Tom musste sich gegen Sven Mettin durchsetzen. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten wurde er immer sicherer in seinem Spiel und bezwang sein Gegenüber mit 21:14. Währenddessen erzwangen Martin und Emma durch den klaren 21:8 Sieg im 2., den 3. und entscheidenden Satz. Diesen konnten sie mit einem Endspurt mit 21:18 für sich verbuchen und damit den Anschlusspunkt für unsre SG Gittersee sichern - 1:2.
Tom ließ auch im 2. Satz nichts mehr anbrennen und rang den mit den Schiedsrichterentscheidungen hadernden Gegner letztendlich auch in diesem Satz mit 21:13 verdient nieder.
Der Zwischenstand war also wieder ausgeglichen - 2:2.
Dameneinzel und 2. Herreneinzel sollten nun Aufschluss über den weiteren Verlauf der Partie geben. Maria musste sich mit Anja Grohmann, gegen welche sie im Hinspiel noch klar verloren hatte, messen und Emanuel trat gegen den formstarken Oliver Strick an.
Entgegen vielen Erwartungen machte Maria das Spiel und konnte sich von ihrer Gegnerin absetzen. Mit viel Kampfgeist und Ruhe sicherte sie sich den ersten Satz mit 21:15.
Emanuel hatte keinen so guten Start in das Match und lag schnell hinten, was sich nicht gut auf sein Spiel auswirkte. Folglich ging der erste Satz mit 21:11 an Oliver Strick. Emanuel steigerte sich zwar im 2. Satz, konnte seinem überlegenen Gegner aber nicht wirklich gefährlich werden, sodass dieses Spiel durch den 21:13 Verlust des 2. Satzes verdient an die DHfK ging.
Maria  machte zum Glück auch im 2. Satz deutlich, dass dieser Punkt heute an sie gehen sollte. Durch ihr sicheres Spiel, verleitete sie ihre Gegnerin zu mehr Risiko, welches aus Sicht von Grohmann nicht belohnt wurde. Zu viele Fehler begleiteten das Spiel der Leipzigerin, sodass der 2. Satz mit 21:13 verdient an Maria ging.
Bei einem Zwischenstand von 3:3 brauchte es nun also noch einen Sieg aus den verbleibenden 2 Spielen.
Martin im 3. Herreneinzel und Franziska und Tom im Mixed sollten den Klassenerhalt also möglichst klar machen.
Spannender hätte es ehrlich gesagt kaum sein können. Das Mixed kam nicht so richtig in Schwung und mit der gegnerischen Paarung Brandt/Bayger nicht so richtig zurecht. Ein 3 Punkte-Rückstand wurde erst beim Stand von 17:17 ausgeglichen, aber nur, um den Gegner wieder davonziehen lassen zu müssen. Mit 21:19 ging der Satz deshalb denkbar knapp an die Leipziger.
Für Martin lief es leider nicht besser. Er unterlag Steffen Geißler in einem packenden ersten Satz mit 14:21.
So nah am sicheren Erfolg, galt es nun für die 3 nochmals all ihre Kräfte zu mobilisieren und sich gegen die drohende Niederlage zu stemmen.
Franziska und Tom drehten nun so richtig auf und setzten ihre Gegner stark unter Druck. Mit 21:8 entschieden sie den 2. Satz für sich und eröffneten somit die Bühne für den Entscheidungssatz.
Auch Martin feierte ein Comeback in seinem Duell und schlug seinen Gegner mit 21:13.
Die Entscheidung nahte.
Das Mixed hielt auf der sichtschlechteren Seite gut stand und wechselte sogar mit einer knappen Führung auf die bessere Feldhälfte. Den Vorteil gut nutzend, konnten sich die beiden ein Polster herausspielen, sodass es bei 20:13 mehrere Matchbälle zur Verfügung gab. Es sei Franziska zu verdanken, dass sie kurze Zeit später bei dem wesentlich unentspannteren Spielstand von 20:16 die Nerven behielt und den Ball "unreturnable" ins Feld der Leipziger beförderte! 21:16, das Spiel gewonnen, das Unentschieden gesichert, die Klasse gehalten - die Freude war unbeschreiblich.
Martin spielte zu diesem Zeitpunkt noch und verlor durch den "Schock" des vorzeitigen Klassenerhaltes erst einmal den Faden. Bei knappem Spielstand wurde auch hier die Seite zugunsten Martins gewechselt. Mit der Leichtigkeit des mittlerweile im Kopf angekommenen Unentschieden und der besseren Sicht ließ er Geißler kaum mehr eine Chance und zog seinem Gegenüber davon. Mit 21:15 machte Martin seinen Sieg und damit auch den Sieg unserer Mannschaft an diesem Tag klar!
Mit 5:3 konnten wir also durchaus überraschend die DHfK Leipzig besiegen, die ihre vielen Ausfälle und Suspendierungen nicht kompensieren konnte.
Aus manfredwillnerischen Quellen wurde zudem bekannt, dass dies sogar der erste Sieg der SGG gegen Leipzig seit gefühlten Jahrzehnten sei. Es war also durch und durch ein historisches Wochenende für uns, da Gittersee auch noch nie 2x in Folge in der Regionalliga gewinnen konnte und nebenbei seit 4 Spielen ungeschlagen ist.
Sollte zudem alles "normal" laufen, werden wir unseren 6. Tabellenplatz selbst bei einer Niederlage beim TSV 1/2 nächste Woche verteidigen können. Das Saisonziel wäre demnach sogar etwas übertroffen worden.
Im Namen unseres Teams gebührt neben unseren Sponsoren (Sporthaus Göpfert, Schäfer Optik), vor allem den Zuschauern unser Dank. Es ist einfach ein angenehmeres Gefühl von 20 Leuten angefeuert zu werden, als von 2. Euch gehört somit auch ein kleiner Teil unseres Erfolges.   :)
Wir hoffen nächste Woche die Saison verletzungsfrei ausklingen lassen zu können und wünschen der gesamten Abteilung Badminton, insbesondere der 2. Mannschaft, alles Gute, da wir mit unseren Ausfällen maßgeblich daran beteiligt waren, dass viele Spiele nicht in Bestbesetzung angetreten und somit wichtige Punkte nicht errungen  werden konnten.

Sportliche Grüße
1. Mannschaft SG Gittersee

 

Presseschau:

  • DNN vom 17.02.2014: >klick<
  • SZ vom 17.02.2014: >klick<