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Ludwig Bram wird 3facher Sachsenmeister u17


Es gibt Turniere die bleiben einem als Trainer in besonderer Erinnerung. Eines dieser Turniere waren die Sachsenmeisterschaften der u11 und u19 am 20.12.2008, einen Tag vor dem 4. Advent. Dort habe ich Ludwig zum ersten Mal gesehen. Frank hatte ihn bei Uwe mitgeschickt. Ludwig hatte zuvor noch kein Turnier auf Sachsenebene mitgespielt und ging deswegen auch ungesetzt ins Turnier. Seine langen Haare, für die er weder einen Zopfhalter noch Stirnband oder ähnliches mit hatte, flogen beim Spielen wild durcheinander, so dass man den Eindruck hatte, dass er eigentlich gar nichts sehen konnte. Aber irgendwie schien es doch zu gehen.


Gleich im ersten Spiel musste Ludwig gegen den an 3./4. Gesetzten Sebastian Jaster (Zwenkau) ran. Erwartungsgemäß unterlag Ludwig in zwei Sätzen. Da 29 Jungs am Start waren ging es für Ludwig auf der Verliererseite bei den Plätzen 25-32 weiter, d. h. ganz hinten. Teilweise gar nicht richtig von Uwe und mir bemerkt und gecoacht, da wir beim Coachen der U19ner eingebunden waren, spielte Ludwig stetig und ständig weiter. Mit ungefährdeten Zwei-Satz-Siegen gegen Maximilian Schurig (Radebeul), Nikolas Böhmer (Radebeul), Sebastian Menzel (Görlitz) und Fabian Schwarze (Großenhain) kämpfte er sich im großen u11er Jungen Feld Stück für Stück nach vorne. Bei den Plätzen 7/8 wurde es dann das erste Mal richtig spannend gegen den an 3/4 Gesetzten Leonhard Seitz (Radebeul). Im ersten Satz dran, aber noch unterlegen kämpfte Ludwig seinen Gegner zur großen Überraschung vieler anwesender nieder. Mit immerhin schon 6 Einzeln in den Knochen ging es bei den Plätzen 5/6 weiter gegen den Verlierer des einen Halbfinales Robin Viehweger (Niederwürschnitz), der erst 4 Spiele absolviert hatte. Im ersten Satz mit dem Auftrieb des Sieges im vorherigen Spiel im Rücken gewann er diesen souverän. Doch die Kräfte ließen zusehends nach und folglich ging der zweite Satz mit 18:21 an Robin. Jetzt wirkte unser „Kleiner“ das erste Mal wirklich geknickt und Uwe und ich legten uns wirklich voll ins Zeug um Ludwig durch den 3. Satz zu kriegen. Bis zur Satzhälfte war es noch ein Kopf an Kopf Rennen, bis Ludwig sich absetzen und das Spiel für sich entscheiden konnte.

Mit diesem Sieg hatte Ludwig ganz schön Aufmerksamkeit in der Halle erregt. Als Ungesetzter unter 29 Jungs im Spiel um Platz 3/4 zu stehen. Uwe und ich fragten uns, was wohl noch in unserem „Kleinen“ an Körnern drin steckte, denn immerhin hatte er schon 7 Einzel in den Knochen. Während sein Gegner Simon Junack (Radebeul), die Nummer drei der bisherigen Sachsenranglisten u11, nur 4 Spiele absolviert hatte. Eigentlich keine guten Voraussetzungen. Als Motivation und Vorbereitung schleppte ich Ludwig zu dem Tisch mit den Pokalen. Zeigte sie ihm und sagte ihm, wenn er das nächste Spiel gewinnt, dass er dann einen davon kriegen würde.

Anscheinend hatte die Aussicht auf einen Pokal alle Kraftreserven die irgendwo in Ludwigs Körper waren sammeln lassen. Das Spiel begann und Ludwig lief wie um sein Leben, denn seine einzige Chance gegen dem ihm technisch überlegenen Gegner war es, den Ball einfach immer wieder zurückzuspielen. Und er hatte Erfolg. Simon war sichtlich nervös und ihm unterliefen viele leichte Fehler, da alle mit ihm als Dritten rechneten. Folglich konnte Ludwig den ersten Satz 22:20 für sich entscheiden. Bei Simon liefen nach dem verlorenen ersten Satz das erste Mal Tränen. Auch der 2. Satz verlief ausgeglichen, ehe sich Ludwig kurz vor Schluss absetzen und den Satz und damit das Spiel für sich entscheiden konnte.

Stolz bekam Ludwig bei der Siegerehrung den Pokal. Nur was er wirklich an diesem Tag geleistet hatte, dass konnte er damals nicht einschätzen.

Aber warum schreibe ich darüber und nicht über das aktuelle? Weil seit diesem Tag fast 6 Jahre mit vielen Höhen und Tiefen vergangen sind. Es gab schöne Zeiten und Erfolge, aber auch schwierige pubertäre Phasen zu überwinden und ich hoffe, dass Ludwig mit den Erfolgen vom Samstag jetzt auf dem richtigen Weg ist und ganz langsam aus meiner Obhut herauswächst und eine starke Säule der SGG als Spieler wird aber auch als jemand der Verantwortung im und um den Verein übernehmen kann.

So jetzt aber zu den aktuellen Geschehnissen. Im Mixed ging Ludwig zusammen mit Charlotte Ullrich (Taucha) an den Start, da seine Stammpartnerin Judith Räder nicht am Start war. Wichtig war es, sich im ersten Spiel möglichst gut aneinander zu gewöhnen, da im Halbfinale das sehr gut eingespielte Mixed Wilhelm Büchner/Carolina Jork (Radebeul) als Gegner wartete. Gut gecoacht von Nils Kamann konnte das erste Spiel sicher und das Spiel gegen Büchner/Jork zu 19 und 17 erfolgreich gewonnen werden. Im Finale wartete mit Norman Dembniak/Paula-Elisabeth Nitschke ein ebenfalls seit Jahren zusammen spielendes Mixed. Ludwig und Charlotte ließen aber keinen Zweifel daran aufkommen, wer Sachsenmeister im Mixed werden wollte. Mit 21:15 und 21:13 sicherten sie sich den vorher nicht wirklich eingeplanten Mixedtitel.

Danke an Nils Kamann fürs Coachen des Mixed. So blieb mir genügend Zeit unsere drei anderen Starter Philip Brochlitz, Aline Stefan und Simon Sander in ihren Einzeln und Mixed zu coachen.

Aline musste sich im Mädcheneinzel Luise Graf (Niedersedlitz) mit 10:21 und 18:21 geschlagen geben. Simon konnte seinen Vorrundengegner Adrian Plewe (Bräunsdorf), einem bekannten Gegner aus den u15 Sachsenranglisten, nach verlorenem ersten Satz und mit 23:21 gewonnenem 2. Satz mit 21:16 im 3. Satz bezwingen. Im Viertelfinale war er dann gegen Norman Dembniak (Großenhain) noch chancenlos, auch wenn er den einen oder anderen guten Spielzug zeigen konnte. Philip hatte in der ersten Runde ein Freilos und musste dann gleich gegen Nils Vietze (Radebeul) antreten. Philip agierte viel zu nervös und ihm unterliefen so viele leichte Fehler. Folgerichtig ging das Spiel deutlich an Nils Vietze. Auch im Mixed unterlagen Philip/Aline und Simon/Luise Graf (Niedersedlitz) jeweils in ihren Erstrundenspielen.

Ludwig fand nach den Mixedspielen schwer in sein erstes Einzel gegen Kevin Goltzsche (Radebeul). Behielt aber bei 18:20 die Nerven und gewann den Satz noch mit 23:21. Im 2. Satz spielte Ludwig dann endlich richtig Einzel und gewann sicher zu 12. Das Halbfinale gegen Wilhelm Büchner (Radebeul) begann Ludwig souverän, auch weil er meine vorgegebene Taktik gut umsetzte. Im 2. Satz wich Ludwig mehr und mehr von der Taktik ab und haderte zu dem noch mit seinen Aufschlägen. Folglich ging der 2. Satz unnötig mit 18:21 verloren. Ich hatte echt Angst, dass Ludwig jetzt im Kopf fest geht und wie so oft, dann nicht mehr aufnahmefähig ist und auch nicht in der Lage eine Taktik umzusetzen. Doch ich täuschte mich gottseidank. Ludwig war ganz klar im Kopf, nahm meine taktischen Hinweise auf und spielte sie ganz konsequent aus. Lohn war ein deutlicher 21:7 Erfolg. Im Finale gegen Norman Dembniak (Großenhain) setzte Ludwig im ersten Satz erneut die vorgegebene Taktik konsequent um und gewann zu 9. Im 2. Satz wurde Norman stärker und Ludwig passierten ein paar leichte Fehler, doch Ludwig behielt die Kontrolle und entschied den 2. Satz mit 21:17 für sich und holte sich damit seinen allersten Sachsenmeistertitel im Einzel.

Im Doppel bei Aline ging es zusammen mit Aileen Berger (Zwenkau) ganz knapp gegen Anna Mauersberger/Sirpa Werner (Marienberg/Stollberg) zu. Beide Doppel waren wirklich gleich gut und so ging es in beiden Sätzen hin und her. Eine Seite konnte sich nie mehr als 2 Punkte von der anderen absetzen. Leider unterlagen Aline und Aileen zweimal knapp mit 19:21 und 21:23. Schade. Simon und Philip mussten gegen Norman Dembniak/Phillip Richter (Großenhain/Marienberg) ran. Von vornherein war klar, dass das eine ganz schwere Aufgabe wird. In den Ballwechseln spielten beide gut, doch beim Abschluss passierten zu viele leichte Fehler, so dass das Spiel an die Gegner ging.

Ludwig ließ im Doppel zusammen mit Nils Vietze (Radebeul) nichts mehr anbrennen und gewann alle Doppel souverän und sicherte sich so seinen ersten Sachsenmeisterhattrick!

Herzlichen Glückwusch Ludwig! Jetzt heißt es weiter Gas geben und auch mal kleine Rückschläge einzustecken und in positive Energie umzuwandeln.

Nicki

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